Weinbau hat in der heutigen Stadt Neuwied eine uralte Tradition. Es gibt einen Wingertsberg in Neuwied-Oberbieber und eine Weingartenstraße im Stadtteil Gladbach. Der Frauenberg-Wingert liegt im Ortsteil Irlich. Wegen seines Weinbaus schenkte der deutsche Kaiser Heinrich II 1022 den Ort Irlich dem von ihm neu gegründeten Bistum Bamberg, nachdem er es erst vorher im Jahr 1020 mit dem gesamten damaligen Engersgau dem Erzbistum Trier geschenkt hatte. Die Kirche braucht für das Abendmahl Wein. Nun wächst zwar auch bei Bamberg Wein, aber der ist - mit Verlaub - furztrocken oder weniger beschönigend und auf gut Deutsch sauer. Kaiser Heinrich II leierte also aus dem Trierer Erzbischof Poppo von Babenberg einige diesem frisch geschenkte Weinberge heraus. Dazu war besagter Poppo im Grunde auch verpflichtet, denn Bamberg ist eine Abkürzung von Babenberg. Seine Stammburg lag dort und wurde dadurch aufgewertet. Aber er rückte nicht unbedingt die Weinberge heraus, wo zum Beispiel Riesling gewachsen wäre. Nun ist allerdings weißer Burgunder ebenfalls eine Edelrebe und der in Neuwied-Irlich gewachsene Wein nimmt es wahrhaftig mit Gewächsen aus Frankreich und Italien auf wie übrigens auch Dietmar Rieths eigener Chardonnay. Mit Weinen aus jenen Ländern sind sie viel vergleichbarer als mit einem Mosel- oder Rhenrieling. Dicht beim "Frauenberg" vorbei verläuft übrigens der Martinsweg-am-Mittelrhein.de, für den der unterzeichnete Vorsitzende des Heimat- und Verschönerungsvereins Neuwied-Feldkirchen sich engagiert.